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Bremens Kaisenhäuser - Mehr als ein Dach über dem Kopf

Samstag, 10. November
Wissen um 11
Bremens Kaisenhäuser - Mehr als ein Dach über dem Kopf
Kirsten Tiedemann bei Wissen um 11

Am Samstag, den 10. November um 11 Uhr wird Kirsten Tiedemann den Vortrag halten "Bremens Kaisenhäuser - Mehr als ein Dach über dem Kopf". Tiedemann ist freiberufliche Historikerin und Autorin in Bremen mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte und Sozialgeschichte. Sie war u.a. maßgeblich am Aufbau des Kaisenhausmuseums in Walle beteiligt und ist als Dozentin an der VHS-Bremen tätig. Noch bis zum 25. November wird ein Beitrag von ihr zum "Leben auf der Parzelle" in der Ausstellung "Hands-On Urbanism 1850-2012" auf der Biennale für Architektur in Venedig gezeigt. Sie veröffentlichte "Mehr als ein Dach über dem Kopf - Bremens Kaisenhäuser" (Mai 2012), "Ein starkes Stück - 100 Jahre Kleingärtnerverein Union" (2011), "Breitenbachhof - Gröpelingen" (2007) und "Hebammen im Dritten Reich" (2001) sowie zahlreiche Aufsätze.

Vortrag:
In den Kleingartengebieten der Stadt entwickelte sich seit 1944 eine eigenwillige Bau- und Wohnkultur. Einige Menschen nahmen ihre Geschicke in der Wohnungskrise der Kriegs- und Nachkriegszeit selbst in die Hand und schufen sich Wohnhäuser, eine Existenz und eine lebenswerte Umgebung. Kaisenhäuser werden diese stetig wachsenden Parzellenwohnhäuser bezogen auf Bürgermeister Wilhelm Kaisen (1945-1965) genannt. Diese ungeplante Stadtentwicklung von unten war durch Einfachheit, Improvisation und Selbstorganisation gekennzeichnet. 1952 lebten mindestens 50.000 Bremer in den Parzellengebieten, das war jeder zehnte Einwohner. Zwar hatten die Bewohner eine enorme Bedeutung für die Stadt, denn sie entlasteten die Verwaltung angesichts der massiven Wohnungsnot erheblich, trotzdem wurden sie aber mit empfindlichen Strafen belegt. Die "do-it-youself" Baukultur in den Parzellengebieten und der unermüdliche Einsatz der Parzellenbewohner zur Verbesserung ihrer Lebensumstände vor dem Hintergrund der städtischen Entwicklung werden vorgestellt. Die teils drastischen Reaktionen von Politik und Verwaltung und die Teilerfolge, die die Bewohner in dem über fünf Jahrzehnte dauernden Konflikt um ihre Wohnkultur errangen, werden thematisiert. Historischen Fotos und Pläne illustrieren den Vortrag.

Am Samstag, den 17. November wird Werner Behrendt den Vortrag halten: Alle Energie kommt von der Sonne.

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzpolizeilichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

Bremens Kaisenhäuser - Mehr als ein Dach über dem Kopf