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Einführungsvortrag zu Max Bruchs Oratorium „Odysseus“

Samstag, 30. Januar
Wissen um 11
Einführungsvortrag zu Max Bruchs Oratorium „Odysseus“
UMD Dr. Susanne Gläß und Studierende bei Wissen um 11

Am Samstag, den 30. Januar um 11 Uhr werden UMD Dr. Susanne Gläß und Studierende den Einführungsvortrag zu Max Bruchs Oratorium „Odysseus“ halten. Gläß ist Dirigentin, Geigerin und promovierte Musikwissenschaftlerin und seit 1996 Universitätsmusikdirektorin der Universität Bremen. Unter ihrer Leitung vergrößerte sich das Orchester von 32 auf 72 Mitspielende, sie entwickelte eine Kooperation mit den Bremer Philharmonikern, gründete 2003 den Chor der Universität und baute eine Konzertreihe mit fast 30 Konzerten pro Jahr im Theatersaal der Universität Bremen auf. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Verbindung von musikwissenschaftlicher Lehre mit musikalischer Praxis durch die Gestaltung von Programmheften und Einführungsvorträgen zu den Konzerten der Universitätsmusik in musik- und kulturwissenschaftlichen Seminaren.

Der Vortrag
1868 ist in Bremen Johannes Brahms‘ Requiem uraufgeführt worden; 1872, nur vier Jahre später, Max Bruchs „Odysseus“. Beide Werke sind sehr dramatisch, bewegend und groß besetzt mit Solostimmen, Chor und Orchester. Die Uraufführung durch die „Singacademie in Bremen“ hat Bruch so begeistert, dass er ihr das Werk sogar widmete. Er zählte zu denen, die aus ganz Deutschland zur Uraufführung von Brahms‘ Requiem nach Bremen gereist waren. Johannes Brahms wiederum verabschiedete sich 1875 mit einer Aufführung von Bruchs „Odysseus“ als Dirigent vom Wiener Singverein. Nachdem in den ersten Jahrzehnten beide Werke gleichermaßen Erfolge feierten, wurde es ab 1900 um Bruchs „Odysseus“ still. Brahms‘ Requiem dagegen gehört bis heute zum festen Repertoire der Kirchenchöre.

Zentrale Themen von Bruchs „Odysseus“ sind der Begriff Heimat und die Schilderung der Gefahren des stürmischen Mittelmeeres rings um Griechenland. Die, die heute auf demselben Meer ihr Leben aufs Spiel setzen, sind auf der Flucht aus ihrer Heimat in Vorderasien oder Afrika. Odysseus dagegen überwand vor 3000 Jahren zehn Jahre lang hartnäckig ein Hindernis nach dem anderen um in seine vertraute Heimat Ithaka zurückzugelangen. Gemeinsam sind beiden ‚Odysseen‘ die starken Gefühle, die sich dabei mit dem Wort Heimat verbinden. Diese Gefühle lotet Bruch musikalisch in seinem „Odysseus“ in ihrer großen Tiefe und mit all ihren Nuancierungen aus und ist damit überraschend aktuell.

Die Referentin hat Max Bruchs „Odysseus“ für Bremen wiederentdeckt und wird ihn am Sonnabend, den 6. Februar um 20 Uhr in der Glocke mit Orchester & Chor der Universität zum ersten Mal seit 120 Jahren wieder aufführen. Bei Wissen um 11 hält sie dazu gemeinsam mit Studierenden einen Einführungsvortrag.

Am Samstag, den 6. Februar wird Dr. Nils Moosdorf den Vortrag halten: Alles ist im Fluss: Wie Grundwasser zur Ozeanverschmutzung beiträgt.

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzrechtlichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

Einführungsvortrag zu Max Bruchs Oratorium „Odysseus“