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Lebensmittelkontrolle im Wandel der Zeit

Lebensmittelkontrolle im Wandel der Zeit
Dr. Thomas Kühn bei Wissen um 11

Am Samstag, den 26. März um 11 Uhr wird Dr. Thomas Kühn den Vortrag halten: "Lebensmittelkontrolle im Wandel der Zeit". Kühn hat in Frankfurt a.M. hat sein Chemiestudium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität begonnen und an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf mit Promotion abgeschlossen. Danach war er in Forschung und Lehre an verschiedenen Universitäten und Hochschulen im In- und Ausland tätig; die letzten Jahre vor seinem Eintritt 1987 in das HU (damals noch Hygienisches Institut) beschäftigte er sich mit der Strukturaufklärung von Ballaststoffen in der menschlichen Nahrung. Er hat die letzten 20 Jahre seines aktiven Berufslebens (1987-2007) in leitender Stelle am Institut für Hygiene und Umwelt (HU) gearbeitet, dem Hamburger Landesinstitut für Lebensmittelsicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltuntersuchungen. Von Anfang 2003 bis Herbst 2007 stand er als leitender wissenschaftlicher Direktor dem gesamten Bereich Lebensmittelsicherheit und Zoonosen (durch Tiere auf den Menschen übertragbare Krankheiten) vor. Davor war er als Leiter der Abteilung Rückstände und Kontaminanten für die einschlägigen amtlichen Lebensmitteluntersuchungen zuständig.

Vortrag
Jeder Verkäufer, so heißt es bei Platon, etwa 347 v. Chr., der verfälschte Lebensmittel im Angebot habe, müsse geschlagen und angezeigt werden. Im Mittelalter wurde auf diejenigen, die zu kleine Brote buken, die so genannte "Bäckertaufe" als Strafe verhängt. Die Betroffenen wurden in einen Käfig gesperrt und öffentlich in einen Fluss getaucht bis sie das Bewusstsein verloren. Die teils drastischen Strafen, die auf Lebensmittelverfälschungen verhängt wurden, zeigen, welchen Stellenwert dem Lebensmittelhandel in den Städten bereits in der Antike und im Mittelalter zukam. Die Erhebung von Abgaben und Steuern aus dem Lebensmittelhandel war die wichtigste Einnahmequelle für die Städte. Grenzkontrollen und Zölle dienten schon damals zur Regelung des Handels und Protektion lokaler Märkte. Wirkungsvolle und systematische Grenzkontrollen im Hinblick auf Tierkrankheiten, Tierseuchen und Pflanzenschädlinge wurden jedoch im deutschen Raum erst vor gut hundert Jahren verbindlich.

Der Referent gibt einen Abriss der Lebensmittelkontrolle vom Altertum über das Mittelalter bis ins Zeitalter der Industrialisierung und in unsere Gegenwart. Er schildert anhand vieler Beispiele, wie sich die Kontrollpraxis im Spannungsfeld von politischen Konstellationen, Wirtschaftsinteressen, Rechtsentwicklung und Stand der Wissenschaft in der jeweiligen Gesellschaftsordnung dargestellt und bis heute verändert hat.

Am Samstag, den 02. April wird Dr. Lutz Liffers den Vortrag halten: "Als wir im Paradies lebten ?" Nachrichten aus der Bildungslandschaft Gröpelingen".

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzpolizeilichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

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