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Schäfchen zählen - Wie, wo und wann kam die Wolle zum Schaf

Samstag, 1. August
Wissen um 11
Schäfchen zählen - Wie, wo und wann kam die Wolle zum Schaf
Hans Christian Küchelmann bei Wissen um 11

Am Samstag, den 1. August um 11 Uhr wird Hans Christian Küchelmann den Vortrag halten: Schäfchen zählen - Wie, wo und wann kam die Wolle zum Schaf. Küchelmann ist freiberuflicher Archäozoologe in Bremen und untersucht Knochenfunde aus archäologischen Ausgrabungen. Er studierte Biologie an der Carl von Ossietzky-Universität in Oldenburg und spezialisierte sich dabei auf das Fachgebiet der Archäozoologie. Derzeit bearbeitet Küchelmann Funde aus dem Nordwestdeutschen Raum sowie aus Armenien und Marokko. Zusätzlich arbeitet er an internationalen Projekten, wie Cukurici Höyük in der Türkei, das Hanse-Projekt im Schiffahrtsmuseum und das Topoi-Projekt das im Vortrag präsentiert wird.

Vortrag
Spätestens ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. lässt sich eine gezielte und ökonomisch bedeutende Nutzung von Wolle anhand von Keilschrifttexten sicher belegen. Ort und Zeit des erstmaligen Auftretens von Wollschafen sowie deren zeitliche und geographische Distribution liegen jedoch nach wie vor im Dunkeln. Prähistorische Wollfunde sind aufgrund der schlechten Erhaltungsfähigkeit extrem selten, genetische Untersuchungen an Schafsknochen erlauben bis dato keine Differenzierung von Woll- und Haarschafen. Ziel des Projekts ist daher der Versuch Zeitraum und Ort der Entstehung und Verbreitung von Wolle mittels indirekter Belege aus Archäozoologie, Archäologie, Archäobotanik, Geoarchäologie sowie aus Schrift- und Bildquellen einzugrenzen.

Für die archäozoologische Analyse werden seit 2013 Daten von Siedlungsfundstellen in Südost-Europa aus dem Zeitraum von 7000-1500 v. Chr. in einer Datenbank erfasst. Mit der Erhebung von Daten aus Südwest-Asien wurde Ende 2014 begonnen. Der methodische Ansatz ist nicht neu, jedoch der weite geographische und chronologische Rahmen und die Einbettung der Analyse in eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Im Vortrag stellt der Referent das Projekt als solches, den methodischen Ansatz, die bisherige Datenbasis und erste vorläufige Ergebnisse vor.

Am Samstag, den 8. August wird Hans-Walter Keweloh den Vortrag halten: Die Flößerei als immaterielles Kulturerbe.

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzrechtlichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

Schäfchen zählen - Wie, wo und wann kam die Wolle zum Schaf