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Sensorische Materialien - EINFACH WISSENSWERT

Veranstaltungsreihe EINFACH WISSENSWERT: Intelligente Systeme
- Forschung / Transfer / Anwendung -
der Senatorin für Bildung und Wissenschaft in Kooperation mit der Hochschule
für Künste und dem Haus der Wissenschaft
vom 20. Januar bis 19. März

Vortrag am 27. Januar 2011 um 18.00 Uhr im Kleiner Saal
"Sensorische Materialien: Der Stahl lernt fühlen"
Dr. Dirk Lehmhus, ISIS Sensorial Materials Scientific Centre, Bremen

Am Donnerstag, den 27. Januar um 18 Uhr wird Dr. Dirk Lehmhus den Vortrag "Sensorische Materialien: Der Stahl lernt fühlen" halten. Lehmhus ist seit 2009 Geschäftsführer der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung ISIS Sensorial Materials Scientific Centre an der Universität Bremen. Nach Abschluss seines Studiums des Maschinenbaus an der Universität Hannover folgte 1998 bis 2009 die wissenschaftliche Mitarbeit beim Fraunhofer IFAM auf dem Gebiet Leichtbauwerkstoffe. Er hat über die Fertigung und Materialeigenschaften von Aluminiumschaum promoviert. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind u. a. Funktionswerkstoffe und Strukturen für Sensorik und Energieernte und Integration sensorischer Fähigkeiten in Werkstoffe.

Vortrag
Der Erfolg biologischer Systeme beruht auf ihrer Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit, deren Grundlage das kontinuierliche Sammeln und Bewerten von Daten über Umgebung und eigenen Zustand ist. Was hat das nun mit dem Stück Stahl zu tun, das exemplarisch auch für andere Werkstoffe steht? Vor rund 10 Jahren publizierte W. James Renton, damals bei Boeing für die Strukturentwicklung zuständig, seine Erwartung, dass wir um das Jahr 2020 Strukturen einsetzen, "die zu uns sprechen, die uns erzählen, wie es ihnen geht, wo es ihnen weh tut, wie sie ihre Form verändert haben, und welcher Belastung sie ausgesetzt sind". Der Nutzen ist offenkundig, die Anwendungsszenarien vielfältig. Ansätze in diese Richtung, die Elemente des biologischen Modells beinhalten, sind bereits Realität: Wir sprechen in Branchen wie Luftfahrt oder Windenergie über Strukturüberwachung und zustandsabhängige Wartung, die immense Kosten sparen helfen. Wir setzen diese Konzepte auch bereits um, müssen dabei aber Einschränkungen hinnehmen. Die Vision vom Sensorischen Material ist nur in einem umfassenden interdisziplinären Ansatz zu realisieren, wie er mit der ZWE ISIS in Bremen verfolgt wird. Wir brauchen Werkstoff und Produktionstechnik, um den Sensor im Material zu erzeugen, wir brauchen Physik,
Chemie und Biologie um neue sensorische Effekte und Wege der Strukturerzeugung zu finden und zu verstehen, wir brauchen die Biologie, um der Natur Prinzipien "ihrer" Sensoren wie der Datenauswertung abzuschauen, wir brauchen die Informatik, um diese Erkenntnisse in Algorithmen und elektronische Bauelemente zu überführen. Der Vortrag stellt Arbeiten der ZWE ISIS vor, die zu diesen Zielen hinführen.
Der Eintritt ist frei.

Dieser Vortrag kann bei Facebook in Kürze nachgelesen werden...

Sensorische Materialien - EINFACH WISSENSWERT