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Telefonbuch

"Das Telefonbuch - mehr als ein Theaterstück mit vielen Teilnehmern und wenig Handlung"

Prof. Dr. Clemens Schwender bei "Wissen um 11"

Am Samstag, den 3. März um 11 Uhr wird Prof. Dr. Clemens Schwender, Jacobs University Bremen über "Das Telefonbuch - mehr als ein Theaterstück mit vielen Teilnehmern und wenig Handlung " referieren.
Schwender ist Professor für Kommunikationswissenschaft am Jacobs Center für Lifelong Learning an der Jacobs University Bremen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Medienkommunikation aus evolutionspsychologischer Sicht, audio-visuelle Argumentation, Medien und Alter sowie Technik-Dokumentation.

Der Vortrag:
Wie sind Mensch und Technik in Gebrauchsanleitungen repräsentiert? Als Beispiel hat Schwender die Instruktionen zum Telefonieren im Berliner Telefonbuch gewählt. Das Telefon als Gegenstand der Beschreibung eignet sich seines Erachtens aus verschiedenen Gründen: Es handelt sich um ein Artefakt, das im Laufe seiner über 100jährigen Geschichte seine Funktionen und seinen Verwendungszusammenhang kaum verändert hat. Im Telefonbuch gibt es eine Dokumentation, die immer wieder aktualisiert wird. Die Veränderungen der Beschreibung sind intensiver als dies mit technischen Veränderungen begründbar wäre. Das heißt, es muss andere als nur technische Modifikationen geben, die in die Gebrauchsanleitungen einfließen. Die Nazis haben die Anleitungen in ihrem Sinn verändert und auch im Vergleich der Telefonbücher Berlins(West) und Berlin(Ost) finden sich Hinweise, die auf Systemunterschiede hinweisen. Schließlich wird Schwender erläutern wie auch die Privatisierung der Post im Übergang zur Telekom ihre Spuren hinterließ.

Am Samstag, den 10. März wird Prof. Dr. Gerhard Bohrmann das Thema "Vulkane, die Schlamm statt Lava speien" vorstellen.

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

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